Sonntags-Matinee bei den "1. Wolfener Filmtagen"
Veröffentlicht am Sonntag, 18. November 2012
Im Industrie- und Filmmuseum Wolfen gehen heute die "1. Wolfener Filmtage" zu Ende. Unter der Überschrift "Der Weg in die Katastrophe" sollte anhand von vier DEFA- und zwei bundesdeutschen Filmproduktionen dem Publikum der verhängnisvolle Weg der Deutschen vom Kaiserreich in den Nationalsozialismus anschaulich gemacht werden. Jede Vorstellung wurde dabei von einer Gesprächsrunde mit Beteiligten der Filme umrahmt - und das ist auch bei der abschließenden Sonntags-Matinee der Fall.
Um 11 Uhr beginnt die Aufführung von "Der Fall Gleiwitz", einer DEFA-Produktion aus dem Jahr 1961, die zu DDR-Zeiten aufgrund ihrer experimentellen Form abgelehnt und vergleichweise selten in der Öffentlichkeit gezeigt wurde. Der Film schildert den Überfall der Nazis auf den deutschen Rundfunksender im oberschlesischen Gleiwitz, der als Tat der Polen inszeniert wird und so den Auslöser für den 2. Weltkrieg liefert. Gesprächspartner für die Gäste ist Wolfgang Kohlhaase, der bis heute als einer der bedeutendsten Drehbuchautoren der deutschen Filmgeschichte gilt.
Die "1. Wolfener Filmtage" sind eine Veranstaltung des Industrie- und Filmmuseum Wolfen e.V. mit Unterstützung der Rosa-Luxemburg-Stiftung, der DEFA-Stiftung sowie lokaler Sponsoren.