"Psycho" - eine musikalische Lesung mit Matthias Brandt
Veröffentlicht am Samstag, 12. Oktober 2013
Blut gibt es kaum und auch die Messerstiche spielen sich nur im Kopf des Betrachters ab. Trotzdem ist der Tod von Marion Crane unter der Dusche im Klassiker "Psycho" einer der furchterregendsten Momente in der Filmgeschichte. Regie-Altmeister Alfred Hitchcock sagte dazu, er habe sein Publikum geführt, als ob er eine Orgel spiele. Ein Gedanke, den Schauspieler Matthias Brandt nun aufgreift und am 15. Oktober auf die Bühne des Veranstaltungszentrums im Schloss Köthen bringt.
Für seine Interpretation des Jahrhundertwerkes hat sich Matthias Brandt, ausgezeichnet mit dem "Bambi" und dem bayerischen Filmpreis, Verstärkung an Bord geholt. Während Brandt die literarische Vorlage von Robert Bloch als Basis der Veranstaltung nutzt, wird er von Jens Thomas, den die Süddeutsche Zeitung schon als "Jimi Hendrix des Flügels" feierte, durch Improvisationen mit Klavier und Gesang unterstützt.
So wie Hitchcock "Psycho" als Experimentalfim verstand, so werfen sich auch Brandt und Thomas gegenseitig die Bälle zu. Der Zufall und die Reaktion des Publikums haben entscheidenen Einfluss in das Drehbuch des Abends. Nichts ist von der Stange, vorher festgelegt oder einstudiert - und das macht den besonderen Reiz dieser musikalischen Lesung aus. Nur Eines steht schon vorher fest: "Psycho" wird auch in dieser Version ein besonderes und fesselndes Erlebnis, das einen bleibenden Eindruck hinterlässt.