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Manfred Krug und Uschi BrüningLEO Glücksmoment
Manfred Krug und Uschi Brüning© Steven Haberland

Auserwähltes mit Manfred Krug

Veröffentlicht am Donnerstag, 28. April 2016

Das jahrhundertealte Sprichwort „Gut Ding will Weile haben“ hat bis heute nichts von seiner Gültigkeit verloren. Trotzdem sind über 40 Jahre eine ziemlich lange Wartezeit, wenn es um ein Musikalbum geht. So lang hat es gedauert, bis Manfred Krug und Uschi Brüning ihre erste gemeinsame Platte veröffentlichten. Am 8. Mai um 17 Uhr sind Beide im Anhaltischen Theater zu Gast – und Manfred Krug gibt im LEO-Gespräch freundlicherweise schon einige Einblicke.

Was erwartet die Besucher am 8. Mai im Anhaltischen Theater?
Manfred Krug: Auf dem Programm stehen 2 Stunden, die ganz der Musik gehören; etwa 15 Minuten dauern zwei Kurzgeschichten; 10 Minuten lang wird privat geplaudert. Und wenn es den Dessauern gefallen hat, gibt es eine herzerweichende Zugabe, nämlich den langsamsten und zärtlichsten Bossa Nova der Welt.

Wie haben Sie das Dessauer Publikum bisher kennengelernt?
Manfred Krug: Es dürfte mindestens ein Dutzend Mal gewesen sein, dass ich als Sänger hier in Dessau war. In der Jugend konnte es passieren, dass ich eine junge Dessauerin kennengelernt habe. Gott sei Dank, denn ich war selber jung. Jetzt lerne ich, wenn überhaupt, eher ältere Dessauerinnen kennen, und das ist gut so. Schließlich sind wir alle parallel älter geworden. Das Publikum ist mir so lieb wie eh und je.

1971 standen Sie erstmals mit Uschi Brüning auf der Bühne. Wie würden Sie Ihre Beziehung zueinander beschreiben?
Manfred Krug: Soll ich Ihnen die Wahrheit sagen? ln diesen 45 Jahren war ich mehrmals drauf und dran, Uschi zu fragen, ob ich um ihre Hand anhalten dürfe. Gott sei Dank fiel mir jedes Mal ein, dass wir beide ja schon etliche Jahre mit jeweils passenden und liebenswerten Ehepartnern gesegnet waren. Spaß beiseite: Ich kann mir bis heute keine Sängerin vorstellen, die besser zu mir passen und von der ich noch immer so viel lernen könnte wie von Uschi Brüning.

Mit „Auserwählt“ haben Sie Ende 2014 Ihr erstes gemeinsames Album veröffentlicht. Wie wurden die Titel ausgewählt – und warum haben Sie sich so lange Zeit gelassen?
Manfred Krug: Uschi singt alle Jazz-Stil-Arten, kümmert sich um neue Arrangements, streut auch mal einen interessanten Schlager ein und hegt und pflegt, wie schon in alten DDR-Zeiten, den Jazz-Gesang nach bestem Wissen und Gewissen. Ich habe mich wohl gescheut sie zu fragen, ob wir nicht endlich eine gemeinsame CD machen wollen. Um so glücklicher war ich, als endlich die Plattenfirma „EDEL“ mit diesem Vorschlag aufwartete. Und so haben wir genau dieses Konzert „Auserwählt“ als Erinnerung und Dokumentation aufgenommen. Es spielen dieselben Musiker wie im Konzert, verstärkt durch einige zusätzliche Instrumente.

Unabhängig von der Liedauswahl kann der Albumtitel „Auserwählt“ durchaus mehrdeutig verstanden werden. Spielen Sie damit auch auf Ihre eigene Karriere an, die Sie über inzwischen fast sechs Jahrzehnte zu einem der beliebtesten Künstler Deutschlands gemacht hat?
Manfred Krug: Nein, mit Verlaub, ich spiele auf gar nichts an. Unser Saxophonist und Arrangeur Andreas Sieking hat den wunderschönen Song „Auserwählt“ komponiert und mich gefragt, ob ich nicht einen Text dazu machen wollte. Trotz meiner vorgerückten Jahre fiel mir wieder nichts anderes ein als ein Liebeslied. Uschi und ich schwärmen also im Duett von einer gemeinsam erlebten Maiennacht ... Na ja ...

Kennen Sie noch so etwas wie Lampenfieber oder weicht es irgendwann der Routine der Bühnenerfahrung?
Manfred Krug: Nein, nein, ein bisschen Angstschweiß muss sein. Ich glaube nur ungern einem Bühnenkünstler, der sich rühmt, kein Lampenfieber mehr zu haben. Live ist Live, es kann immer was mißglücken, und wenn man mal einen heiseren Tag hat, empfindet man es geradezu als einen Triumph, wenn man gut durch den Abend kommt und wenn wenigstens ein Teil des Publikums das Krächzen des Sängers als eine Kunstform ansieht. Das ist immer noch besser, als ein Abbruch des Konzerts ...

Was wünschen Sie sich für den Dessauer Konzertabend?
Manfred Krug: Dass genau das nicht passiert, was ich soeben beschrieben habe…

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