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Luicia Cadotsch© Michael Jungblut

"Jazz de France" und vieles mehr

Veröffentlicht am Dienstag, 27. März 2018

Der Jazz steht wie wohl kaum ein anderes Musikgenre für Vielfalt und Kreativität sowie für Freiheit in ihren verschiedensten Spielarten. Was im New Orleans Anfang des 20. Jahrhunderts begann, wurde zu einem weltweiten Phänomen, das sich ständig weiterentwickelt und dessen Elemente alle modernen Musikformen geprägt haben. Den außergewöhnlichen Frauen der internationalen Jazz-Szene ist das hallesche Festival „Women in Jazz“ gewidmet, das vom 21. April bis 1. Mai in die inzwischen 13. Auflage geht.

Eine Ausstellung, ein Workshop, jazzige Stadtführungen, ein Open Air auf der Peißnitzinsel, ein Jazzgottesdienst und einiges mehr – langweilig wird „Women in Jazz“ garantiert auch in seiner aktuellsten Auflage nicht. Im Zentrum stehen bei Europas einzigem Festival seiner Art aber natürlich erneut internationale Künstlerinnen und Ausnahmetalente. Lag im vergangenen Jahr das Hauptaugenmerk auf Musikerinnen aus Amerika, Afrika und Asien, ist der Blick diesmal auf die überaus lebendige Jazz-Szene unserer westlichen Nachbarn gerichtet. Insgesamt sechs sehr unterschiedliche Künstlerinnen und künstlerische Projekte sind im Rahmen des Festivals unter dem Titel „Bienvenue! – Jazz de France“ zu erleben.

„Les Voice Messengers“ zum Beispiel, die am 27. April in der Ulrichskirche Halle zu Gast sind. Die acht Sängerinnen und Sänger musizieren A-cappella, begeistern als Solisten und werden durch ein begleitendes klassisches Jazz-Trio zur „Vocal Big Band“, in deren Besetzung ihre Stimmen die Blechbläser ersetzen. In der Oper Halle musizieren am Abend darauf in einem Doppelkonzert die „Paris Combo“ und Sandra Nkaké. „Paris Combo“ mit Sängerin Belle du Berry vereinen Gypsy Jazz mit lateinamerikanischen und orientalischen Klängen, französischem Pop und dem Charme französischer Chansons der 30er Jahre zu einem unverwechselbaren Sound. Die in Kamerun aufgewachsene Sandra Nkaké gilt als neuer Afrosoul-Star Frankreichs und begeistert mit ihrer rauen Altstimme sowie ihren kraftvollen Songs.

Auch eines der beiden Matineekonzerte, die erstmals im Rahmen von „Women in Jazz“ zu erleben sein werden, steht im Zeichen einer französischen Künstlerin. Am 29. April wird mit Mathilde Toussaint eine junge Sängerin im Händelhaus Halle erwartet, deren Stimmfarbe an die großen Künstlerinnen des Genres erinnert. Musikalisch geht sie mit Liebe zu Modern Jazz und freier Improvisation aber dennoch ihren ganz eigenen Weg. Die samtweiche Stimme von Ellene Masri erklingt am gleichen Abend in der Oper Halle. Ihr Debütalbum hat die Französin selbst geschrieben und produziert, pünktlich zum Festival wird sie einen neuen Tonträger veröffentlichen. Ihr Sound mischt Jazz mit afrikanischen und lateinamerikanischen Rhythmen sowie europäischen, orientalischen und amerikanischen Einflüssen. Im zweiten Doppelkonzert der Festspiele ist zudem die derzeit bekannteste und erfolgreichste Saxofonistin Frankreichs zu erleben. Ihren Durchbruch feierte Céline Bonacina in der Pariser Jazzszene. Inzwischen spielte sie auf Festivals in ganz Europa, unter anderem in Nils Landgrens „Funk Unit“. In Halle wird sie mit dem serbischen Pianisten Bojan Z von einem weiteren Schwergewicht der europäischen Jazzwelt begleitet.

Aber auch wenn unsere französischen Nachbarn in diesem Jahr einen besonderen Schwerpunkt von „Women in Jazz“ bilden, das Programm gestalten auch diesmal weitere namhafte Künstlerinnen aus aller Welt. Bereits im Eröffnungskonzert steht mit Lizz Wright ein internationaler Jazz-Star auf der Bühne der Händel-Halle. Die Amerikanerin, über die das renommierte Musikmagazin „Rolling Stone“ schrieb, dass einem Song nichts Besseres passieren könne, als von ihr gesungen zu werden, hat mit „Grace“ ihr inzwischen sechstes Album veröffentlicht. Ihre ganz eigenen, intimen Interpretationen der Songs so unterschiedlicher Künstler wie Nina Simone, Ray Charles oder Bob Dylan werden auch an der Saale begeistern.

Und auch die anderen Konzerte der 13. Ausgabe von „Women in Jazz“ lassen die Herzen von Musikfans höher schlagen. Die deutsche Jazz-Ikone Pascal von Wroblewsky gewinnt Johann Sebastian Bach ganz neue Seiten ab, die Schweizerin Julie Campiche zeigt die altehrwürdige Harfe in bisher unbekannter Interpretation. Die kubanische Ausnahmepianistin Marialy Pacheco kehrt nach ihrem umjubelten Auftritt von 2015 nach Halle zurück. Auch der Auftritt der Schweizer „ECHO Jazz“-Preisträgerin Lucia Cadotsch verspricht einen besonderen Ohrenschmaus. Komplettiert wird der Reigen der außergewöhnlichen Jazzfrauen durch die Texanerin Hailey Tuck, die Österreicherin Ulrike Tropper sowie die australische Sängerin und Pianistin Sarah McKenzie.

Bei so viel Internationalität wird der Abschluss dann fast zu einem Heimspiel. Mit der Uni-Bigband Halle gibt sich aber nicht nur die erfolgreichste Bigband unseres Bundeslandes die Ehre, sie feiert mit dem Konzert auch ihr 25-jähriges Bestehen. Als Special Guest haben sich die Musiker die New Yorkerin Shanya Steele eingeladen. Und auch ansonsten ist mit einigen Überraschungen zu rechnen.

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