Dritte Verlegung von Stolpersteinen in Dessau-Roßlau
Veröffentlicht am Sonntag, 19. September 2010
Seit Mai 2008 erinnern auch in Dessau STOLPERSTEINE an die lokalen Opfer des Nationalsozialismus. Der Künstler Gunter Demnig setzt seit über einem Jahrzehnt europaweit Stolpersteine zum Gedenken an die Vertreibung und Vernichtung von Juden, von Sinti und Roma, von politisch Verfolgten, von Homosexuellen, von Zeugen Jehovas und von „Euthanasie“-Opfern. Vor dem letzten selbst gewählten Wohnort der Opfer werden Steine mit beschrifteten Messingtafeln in den Gehweg eingelassen, die an deportierte, ermordete und vertriebene ehemalige Bewohner unserer Stadt erinnern.
Am 28. Oktober werden in Dessau weitere STOLPERSTEINE verlegt. Beginn um 13.30 Uhr am ehemaligen Rabbinerhaus in der Kantorstraße 3 mit dem Gedenken an den letzten Dessauer Rabbiner Dr. Isidor Walter und seine Frau Helene Walter, an Erna Heumann, die Witwe des Kantors David Heumann, an ihre Schwester Martha Lewin, an ihre Töchter Lotte Heumann und Anneliese Michaelis und deren Tochter Judith. Um 14.30 Uhr wird an der Askanischen Straße 54-58 an Sophie und Josef Schuber und ihre Tochter Dora Feder erinnert. Hier befand sich das Kaufhaus der Familie Schuber, das von den Nationalsozialisten „arisiert“ wurde. An der Stelle des im Krieg zerstörten Hauses steht heute ein Wohnblock der DWG. Anschließend wird ein Gedenkstein für Franz Alexander an der Antoinettenstraße 14 (gegenüber Leopold-Carré) gesetzt, und etwa 15:30 Uhr an der Medicusstraße 6 für Käthe Kanstein und Siegfried Kanstein. Die historischen Recherchen wurden von der Werkstatt Gedenkkultur in Dessau-Roßlau im K.I.E.Z. e.V. durchgeführt und werden fortgesetzt.
28. Oktober, ab 13:30 Uhr
Kantorstr. 3, Askanische Str. 54-58, Antoinettenstr. 14, Medicusstr. 6 in Dessau
www.stolpersteine.com
www.gedenkkultur-dessau-rosslau.de