John Cage - Ein Bauhaus-Happening
Veröffentlicht am Donnerstag, 29. November 2012
Die Stiftung Bauhaus Dessau würdigt den Ausnahmekünstler John Cage am 30. November und 1. Dezember mit einem 24-stündigen Happening im Bauhausgebäude. Cage war Komponist, Performer, Schriftsteller, Musiker und Philosoph in Personalunion. Er fand seine Kunst im Alltäglichen, die Anarchie in der Ordnung und war damit der Denk- und Arbeitsweise vieler Bauhäusler verwandt.
Nachträglich zu seinem 100. Geburtstag präsentiert die Stiftung Bauhaus Dessau in Kooperation mit dem Anhaltischen Theater eine Veranstaltung mit Alltagsritualen, Filmen, Installationen, Konzerten, Performances und Vorträgen. Verschiedene Künstler werden sich den ästhetischen Prinzipien von John Cage widmen, Bezüge zum Bauhaus herausstellen und danach fragen, was uns Cage heute noch zu sagen hat.
Nach dem Eröffnungsvortrag des Musikwissenschaftlers Dieter Schnebel nähert sich der Freitagabend John Cage aus Sicht der Performance Art mit spielerischen Aktionen wie der „Geräusche-Börse“ oder dem „Atem-Chor“. Zwischen Nacht und Vormittag des nächsten Tages stehen die von Cage sehr geschätzten alltagsbezogenen Tätigkeiten im Fokus. Teil des Happenings ist ein Schlafsaal im Werkstattflügel, wo erstmals im Bauhausgebäude übernachtet werden kann. Am Nachmittag setzen sich Filme und Vorträge mit Ideen und Arbeit des Künstlers auseinander. Unter anderem zeigt der Schriftsteller und Filmregisseur Thomas von Steinaecker seinen Film „Alles ist möglich“ über John Cage und die Musikwissenschaftlerin Helga de la Motte-Haber spricht über „Tradition und Innovation“ im Werk von Cage.
Nach der Abschlusspräsentation am Samstagabend auf der Bauhausbühne gibt es einen „Cage-Walk“ zum Anhaltischen Theater Dessau, wo das Raumkonzert „staging cage – schönberg – glass“ ab 20 Uhr Werke von Cage, Schönberg und Glass auf die Probebühne I bringt. Das Konzert wird am 3. Dezember um 20 Uhr an gleichem Ort wiederholt.