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Adrett, wie eh und je und am 2. November in Dessau zu Gast: Thorsten Köhler mit seiner eigenen Show.
Adrett, wie eh und je und am 2. November in Dessau zu Gast: Thorsten Köhler mit seiner eigenen Show.© Veranstalter

Achim Menzel und Toast Hawaii: Die Thorsten Köhler Show

Veröffentlicht am Donnerstag, 30. Oktober 2014

Unser Anhalter des Jahres 2011 kehrt zurück! Thorsten Köhler, der den Trash nach Dessau brachte, hat das Jahr im heimatlichen Coburg gut genutzt, um an einem triumphalen Comeback zu arbeiten. Am 2. November feiert im Alten Theater nichts Geringeres als „Die Thorsten Köhler Show“ ihre Premiere. LEO hielt die Spannung nicht mehr aus und nahm Köhler ins Kreuzverhör.

Thorsten, was hast Du in der großen, weiten Welt erlebt? Und warum zieht es Dich wieder nach Dessau?

Thorsten Köhler: Hier in Coburg habe ich im letzten Jahr in Anlehnung an Helden meiner Kindheit wie David Hasselhoff und das „Trio mit vier Fäusten“ die Horror-Mystery-Serie „Lance Man, Abteilungs-leiter“ rund um die Mitarbeiter der Abteilung für unerklärliche Fälle des Versicherungswesens geschrieben und inszeniert. Hat Spaß gemacht. Haha, und naja, durch Dessauer Erfolge verblendet war ich dann etwas überrascht, dass das Potential nicht unbedingt erkannt und ausgeschöpft wurde. Da reagierte Coburg dann im Großen und Ganzen doch eher pikiert, fast schon beleidigt (im Übrigen auch auf „Trash am Montag“, das Jan Kersjes und ich dort noch die letzte Spielzeit über fortsetzten), was mich dann doch eher sehnsüchtig auf eine Dessauer Zuschauerschaft zurückschauen lässt, die, was den anarchischeren Ansatz anging, doch wesentlich offener und vorurteilsfreier waren und hoffentlich auch so geblieben sind! Spricht ja für die Dessauer. Dass die meinen Humor verstehen, heißt das. Wobei das jetzt schrecklich eitel klingt. Streicht das.

Apropos eitel: Das neue Format trägt Deinen Namen. Wie viel Thorsten Köhler steckt in der Thorsten-Köhler-Show?

Thorsten Köhler: Ich denke mal ne ganze Menge. Immerhin haben wir uns dieses mal ganz bewusst gegen die Kunstfigur entschieden. Da steh dann schon ich, da gibt’s keine Kostümierung, keinen 70er-Jahre-Anzug a la Krömer oder Pocken, da passiert ungeschönte Wahrheit. Da wird Dessau dann mit umzugehen haben, dass ich im letzten Jahr ganz schön fett und unansehnlich und noch viel zivilisationskränker geworden bin, haha! Wobei das jetzt nicht abschrecken soll. Das soll ja schon unterhalten, und zwar hui. Aber da die Show ja nun mal so heißt wie ich (im übrigen eine Entscheidung, die über meinen Kopf hinweg gefällt wurde), wird sich der Moderator (und sein Publikum) eben mehr oder weniger an ne gewisse Gläsernheit im Umgang miteinander gewöhnen müssen. So wie gute Freunde, die sich im Falle einer Heul- oder Panikattacke auch nachts um drei wachklingeln dürfen.

Was erwartet die Besucher zur Premiere?

Thorsten Köhler: Das Fernseh-Ballett wird’s leider nicht geben, auch keine gespielten Witze wie Palim-Palim, dafür steht mir mit Freddy Fischer und seiner Cosmic Rocktime Band aber ne ziemlich dufte Kapelle zur Seite, und das stimmt mich extremst vorfreudig. Die gute Mucke wär’ also gesichert. Hinzu kommen erhellende Gespräche. Und als erster Stargast Volksmusikant Achim Mentzel, der ja wohl allein das Eintrittsgeld wert sein sollte. Und wenn nicht der, so doch zumindest unser bühneneigener Sandwichmaker. Wer bei Aussicht auf Toast Hawaii daheimbleibt, dem ist auch nicht mehr zu helfen. So ganz von wegen Kultur braucht Anreize.

Was hat es mit dem Untertitel „Drei Männer mit fünf Beinen“ auf sich?

Thorsten Köhler: Naja, wie spannend kann ein Köhler alleene das schon machen? Da darf man sich keiner Illusion hingeben, haha. Das hat ja auch der „Trash“ gezeigt und bewiesen, wo die recht fade Suppe eines selbstverliebt dahinpalavernden Serge Pocken nur dadurch zu ertragen war, dass ein Pit Rutten sie so originell und kongenial zu (ver-)salzen wusste. Und da die Show erklärtermaßen auch eine Lanze für Minderheiten brechen möchte, steht da neben einem offen homosexuellen Moderator (zwei Beine) und einem verkappt heterosexuellen (weil viel zu gut angezogenen) Bandleader (auch zwei Beine) mit Elvis Ahrens eben auch ein Dessauer Urgestein (obwohl der nicht mal da geboren ist) auf der Bühne, dessen einziges vorzeigbares Talent (neben einer ungemein großen und amüsanten Klappe) das Fehlen eines seiner Beine ist. Und et voilà hat man dann eben einen Untertitel, der so politisch inkorrekt daherkömmt, wie wir’s uns für die gesamte Show eigentlich nur wünschen können.

Lässt Dein Gastspiel auf eine Rückkehr Deiner beliebten Geniestreiche wie „Trash am Montag“ und „Hausfrauen fragen...“ oder ein Wiedersehen mit den Anhalts hoffen?

Thorsten Köhler: Man soll nichts ausschließen, aber wer mich kennt, der wird wissen, dass da noch so einige Ideen auf ihre Verwirklichung warten. Und dass das Anhalts’sche Spielensemble rund um Korves’ Prinzen Frederic und Kersjes’ Zsa Zsa oder Rupars Idiotensöhne nach wie vor die große Liebe meines Lebens darstellt, das hab ich oft genug betont. Man wird sich wiedersehen, da bin ich mir sicher, ob aber in den altbekannten Rollen...? Wohl eher in anderen Formaten, vermutlich auch in anderen Städten. Aber natürlich vermisse ich „meine“ Mitspieler und ich vermisse auch das Dessauer Publikum. Sprechen wir also ruhig von einer Verpflichtung, die mich weiterhin an Dessau festhalten lässt und festhalten lassen möchte. Und das ist doch nicht das schlechteste Kompliment, gell?

LEO wünscht jede Menge Spaß und freut sich auf den Knallerabend am 2. November!

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