Muddi fragt keener
Veröffentlicht am Dienstag, 14. November 2017
Mit dem Klingelton gerät die heile Welt aus den Fugen. Mutti steht vor der Tür und will dort gar nicht bleiben. Sie will hinein in die gute Stube. Für länger, versteht sich. Das Horrorszenario ist wie gemacht für die Academixer. Die Leipziger laufen zur Hochform auf.
Mütter sind immer speziell. Die Academixer setzen allem aber noch die Krone auf. Sie lassen Mutti den Spielraum, den es für ein Kabarett der Extraklasse braucht. Muttis Welt ist nämlich längst keine heile mehr. Ihre Wohnung in Dresden ist weg. Aus dem Kurzbesuch wird ein wochenlanger Aufenthalt. Die innerfamiliäre Zerreißprobe eingeschlossen. Mutti spaziert mit Vorliebe am Abend und hat dann genügend Laune, um ihre Meinung zu präsentieren. Ganz klar, dass die die rechte ist. Das soll nicht nur die Tochter spüren. Bleibt nur ein Problem. „Muddi fragt ja keener.“ Und so ist es am Publikum, über die erstaunlichen Antworten auf die Fragen der Zeit nachzudenken. Etwa darüber, wie viele Flüchtlinge des Land verträgt. Oder warum die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer werden. Und wo bleibt überhaupt das sehnlich erwartete Enkelkind?