Scharfzüngiges politisches Kabarett
Veröffentlicht am Donnerstag, 01. Januar 1970
Hagen Rether kann nicht anders. Er braucht seinen schwarzen Konzertflügel. Er muss ihn mit viel Akribie reinigen, spielt mit ihm oder lässt ihn einfach stehen. Rether schwimmt nicht mit dem Strom. Er hat seine „Liebe“ entdeckt. Und formt sie immer weiter.
So wird die „Liebe“ das immer aktuelle Standardprogramm des Kabarettisten, der zunächst als Pianist von Ludger Stratmann ins Rampenlicht trat. Die „Liebe“ ist scharfzüngiges politisches Kabarett. Nicht mehr, vor allen Dingen aber auch nicht weniger. Rether ist keiner, der es unbedingt auf die Tagespolitik abgesehen hat. Er pointiert vielmehr die großen Themen und liefert seine Sicht auf Religion, Medien, Kapitalismus und Globalisierung. Seicht ist anders. Er setzt an, wo mancherlei Sache aus den Fugen geraten ist.
Die Welt wird täglich ungerechter, das Geflecht aus politischen und wirtschaftlichen Abhängigkeiten immer größer. Und Hagen Rether ist wahrlich unbequem. „Die da oben.“ Das ist zu einfach für ihn. Schuld wegschieben und damit die Untertanenrolle spielen. Das macht er nicht mit. Stattdessen holt er aus und präsentiert Strippenzieher, Strohmänner und Sündenböcke.
LEO Glücksmoment
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