Auftakt zum Bauhausgeburtstag
Veröffentlicht am Dienstag, 29. Januar 2019
Am 12. April 1919 wurde in Weimar das Staatliche Bauhaus gegründet. Sechs Jahre später zog die Schule nach Dessau um. Nun durch die Kommune finanziert erlebte das Bauhaus hier seine Blütezeit. Als 1932 die NSDAP die Mehrheit im Stadtrat gewann, wurde es dennoch geschlossen und ein Jahr später in Berlin endgültig aufgelöst. Mit umfangreichen Programmen feiern die drei Bauhausstädte 2019 das 100-jährigen Gründungsjubiläum der Schule. In Dessau wird der offizielle Auftakt am 23. Februar begangen.
Das Motto „Reif fürs Museum?“, unter dem der Jubiläumsauftakt begangen wird, darf wohl mit einer Prise Selbstironie verstanden werden. Immerhin gibt es Zeitgenossen, die dem Bauhaus und seinen Ideen weniger zugeneigt sind und sie für museumsreif halten. Dieser Meinung stellt die Stiftung Bauhaus jedoch selbstbewusst ein umfangreiches Auftaktprogramm gegenüber, das Vergangenheit und Gegenwart vereint. Und sogar die Zukunft, denn „Reif fürs Museums?“ steht gleichzeitig für den Rahmen, in dem gefeiert wird. Im neuen „Bauhaus Museum Dessau“, das offiziell erst am 8. September eröffnet wird, sind Besucher auf die Offene Bühne im Erdgeschoss eingeladen.
Neben einer Vorstellung des Programms durch Stiftungsdirektorin Claudia Perren können Gäste auch in einem Bauhaus-Parcours entdecken, was sie im Jubiläumsjahr in Dessau erwarten wird. Beim „Bauhaus-Speeddating“ können sie in den direkten Austausch mit Wissenschaftlern, Künstlern und Mitarbeitern der Stiftung treten, Fragen loswerden, fachsimpeln und auch Kritik äußern. Die Performance „Pantomime aus Glas“ greift Oskar Schlemmers „Glastanz“ auf, dessen rekonstruierte Kostüme ebenfalls gezeigt werden. Bei der „Bauhaus-Foto-Gymnastik“ können sich Interessierte als Bauhaus-Figuren und Tänzerwesen porträtieren lassen. Im wahrsten Sinne Bauhaus zum Anfassen verspricht die Präsentation historischer Bauhaus-Baustoffe. Das Bauhaus im Film gibt es in der ARD-Produktion „Lotte am Bauhaus“ zu sehen. Abgerundet wird der Jubiläumsauftakt durch Angebote der „Bauhausagenten“, Kurt Schwitters „Ursonate“ und vieles mehr.
Alle Angebote sind kostenfrei, der Platz im Museum aber leider begrenzt. Wer garantiert zur Eröffnung um 14 Uhr dabei sein möchte, sollte sich daher auf untenstehender Internetseite anmelden. 100 Besucher können sich so den Einlass sichern. Alle anderen müssen sich auf eventuelle Wartezeiten einrichten.