Schlemmers letztes Bühnenwerk
Veröffentlicht am Montag, 28. Oktober 2019
Bauhausmeister Oskar Schlemmer wurde im Nationalsozialismus systematisch aus der Kunstszene ausgeschlossen. Im Herbst 1940 fand er eine geschützte Anstellung beim Wuppertaler Lackfabrikanten Kurt Herberts, um die künstlerische Anwendung von Lackfarben zu erproben. Hier entstand 1941 sein letztes Bühnenwerk, das im November am Bauhaus Dessau aufgeführt wird.
Zum 75. Firmenjubiläum der Farbwerke feierte „Das Lackballett“ am 6. Dezember 1941 seine Uraufführung. Es sollte die einzige Aufführung bleiben – bis das Düsseldorfer Musiktheaterensemble „Theater der Klänge“ sich anlässlich des Bauhausjubiläums erneut mit dem Spätwerk Schlemmers auseinandersetzte. Die Künstler interpretierten „Das Lackballett“ mit den Mitteln der heutigen Technik neu. Ausgangspunkt waren die durch Oskar und seinen Bruder Carl für das Ballett entworfenen Figurinen, aber auch weitere Choreografien Schlemmers. Lichtmalerei, Figurinentanz, eine interaktive Videoszenografie und akustische Liveelektronik sollen einen „Farb-Klang-Rausch“ erzeugen, der sowohl Hommage an als auch Weiterentwicklung von Schlemmers Ideenwelt und Bühnenkunst ist.
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